Verteilerwehr Döbeln
Plangrundlage: TK 10 (RD), Blatt 4844so, Landesvermessungsamt Sachsen
Das Schlossbergwehr befindet sich im Einlaufbereich der Flutmulde und gewährleistet derzeit deren Beaufschlagung. Da die Flutmulde durch eine Aufweitung des Querschnittes hydraulisch leistungsfähiger gemacht werden soll, muss das Wehr den neuen Gegebenheiten angepasst werden. Somit ist geplant, das Schlossbergwehr abzureißen und ein neues Verteilerwehr zu errichten.
Altes Schlossbergwehr von Freiberger Mulde aus Staubereich Freiberger Mulde vor Schlossbergwehr
Altes Schlossbergwehr von Flutmulde aus
Als Ergebnis der gegenständlichen physikalischen Modellversuche im Hydrolabor Schleusingen und einer zusätzlichen digitalen Modellierung konnte die hydraulische Optimierung des Absperrbauwerkes durchgeführt werden. Der Wehrkörper wird in das Gewässerbett der Freiberger Mulde verschoben und gedreht, um die Anströmbedingungen und die Hydraulik am Wehr zu verbessern und die erforderliche Aufteilung des Volumenstromes zu gewährleisten.
Physikalisches Modell "Hydrolabor Schleusingen" - hydraulische Leistungsfähigkeit Verteilerwehr Döbeln
Durch die neuen technischen Eigenschaften des Verteilerwehres wird eine direkte Regelung der Abflüsse der Freiberger Mulde und der Flutmulde möglich sein.
Der Neubau ist als zweifeldriges Wehr mit einer Breite von 47,60 m geplant. Die lichte Breite des Einzel-feldes soll 19,5 m betragen. Um den hydraulischen Erfordernissen zu entsprechen, wird der Mittelpfeiler mit einer Strömungsleitwand versehen.
Im Mittelpfeiler gewährleistet ein über Spindelschieber gesteuerter Ableiter DN 800 als Betriebsauslass die Mindestwasserabgabe in die Flutmulde.
Zur Regulierung der Stauhöhe der Freiberger Mulde und somit der jeweiligen Durchflüsse der beiden Gerinne sollen zwei Fischbauchklappen dienen. Bei Überschreitung eines zulässigen Sollpegels werden diese schrittweise geöffnet. Zuerst wird die linke Klappe angesteuert und bis zum vollen Abflussvermögen abgelegt, danach erfolgt die Ansteuerung der rechten Wehrklappe. Vor Auslösung des Stellbefehles und Bewegung der Klappen wird ein akustisches und optisches Warnsignal zugeschalten.
Für die beiden Wehrfelder und den Betriebsauslass werden Dammbalken als Notverschluss vorgesehen. Der Dammbalkenverschluss kommt in den Wehrfeldern nur bei größeren Reparaturarbeiten, z. B. an den Klappen, zum Einsatz.
Die Herstellung des Verteilerwehres Döbeln erfolgt in drei Bauabschnitten in trockener Baugrube.
- Bauabschnitt 1 - linkes Wehrfeld und Mittelpfeiler mit Strömungsleitwand
- Bauabschnitt 2 - rechtes Wehrfeld mit Bedien- und Steuerhaus
- Bauabschnitt 3 - Wehrklappen, Bediensteg, Betriebsauslass und Kran, Ausrüstung und Steuerung
Laufende liegenschaftliche Bearbeitung, Erstellung von Verkehrswertgutachten.